Monthly Archives: July 2013

Wie ein Verrückter

Teil x: Nur tiefe Lage

Anfang Teil a/Teil b: Ohne Begleitung

Groß Alt 7 \

Trompete: Große Sprünge/quasi verbunden/quasi Geräusch

X und X reimt sich nicht: Interessant, dass sich der Effekt des Reims nicht einmal andeutungsweise einstellt, er fällt einfach völlig weg, wenn man die Variation durch die Wiederholung ersetzt. Umdeutung des Klangs. Akkord.

MIT dem Text oder GEGEN den Text. Oder NEBEN dem Text (Rhythmus).

unregelmäßige Rhythmusfolgen auf regelmäßige Einsatzfolgen runter/hochbrechen

schneiden/schneiden/schneiden – bitte!

Loft Music
Life Of The Party
Gone
Heaven Or Las Vegas
Next

normal böse
sehr böse
gar nicht böse
durch und durch böse

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Traktat über das ein-Kind-seiner-Zeit-sein

Absolut erschreckend, wie Pop zwei Jahre später klingen: Im Grunde erkennt man nichts wieder. War das wirklich diese Platte? Hat die wirklich so geklungen? Perfektes Beispiel für Zeit: Wir spüren nichts, aber plötzlich sind wir ganz wo anders. Und offensichtlich alle anderen mit uns. The world has fuckin’ changed. Wo bin ich? Absoluter, kompletter Riss bei etwas, von dem man dachte, dass man es genau kennt. Und von dem man weiß, dass es sich nicht geändert haben KANN. Also MUSS man sich selbst verändert haben, und zwar durchaus tiefgreifend. Immerhin sind das deine Ohren, ist das dein Herz. I don’t like that anymore. Keep away from me. Please! I don’t wanna hear that! I don’t wanna see that! Wo ist die Wärme hin? Wo ist die Tiefe? Das sind ja plötzlich nur noch Töne! Immer wieder interessant dabei, dass Sachen, die zu ihrer Zeit direkt, ohne Verzögerung, eingeschlagen haben, am schnellsten veralten. Tendenziell lächerlich wirken. Wäre allerdings ziemlich bescheuert, das für eine tiefere Gerechtigkeit zu halten.

Größte Tragik, zumindest für den Zuschauer: Wenn eine Figur glücklich ist, eigentlich aber unglücklich sein müsste. Wir wissen schon, dass der Zustand des Glücks nicht mehr lange bestehen wird. Es ist aber nicht nur die Fallhöhe von Glück zu Unglück, die die Situation so tragisch wirken lässt, sondern die Ahnungslosigkeit der Figur, die Schutzlosigkeit, mit der sie in ihr Unglück geht. Glück macht schutzlos. Und wir wissen, dass die Erinnerung an das falsche Glück, die Erkenntnis, dass das Glück nur ein Irrtum war, das Unglück noch viel schlimmer machen wird. Sicher auch Scham und Wut, dass man die Situation nicht gleich richtig erkannt hat. Dass man sich fälschlich in Sicherheit gewiegt hat (Mad Men wieder von vorne).

Ziemlich toll, das einfach im Raum stehen zu lassen, überhaupt nicht zu erklären: Sie ist glücklich, er ist großzügig, und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Scham: Schaut man sich da selbst zu, oder geht man davon aus, dass man beobachtet wird? Geht man GRUNDSÄTZLICH davon aus, dass man beobachtet wird? Was ich sehen kann, kann auch jeder andere sehen – kann auch EIN anderer sehen. Ich nämlich.

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Heimsuchung

Man muss sich klar machen, dass man ja wirklich jeden Tag schläft, jeden Tag in eine Welt hinabsteigt, die man nicht kontrollieren kann, und von der man in der Regel nicht weiß, dass man in sie hinabgestiegen ist, während man sich in ihr befindet. Mord.

Was wir wichtig fanden – und wie lange es her ist. Was wir können, und was wir nicht können.

Laufen lassen vs. Schneiden, zum Beispiel. Der Eingriff.

Ehem, what, where?

Schwarzfilm = Weißes Rauschen

Verschiedene Grade von weißem Rauschen

Knacksen

Sprechen: 16tel
Singen: 8tel

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Piece of Shit

Auch die Bösen sind unschuldig. Well, I’m not so sure. Maybe.

Tropfen: Hihat, gedämpft, immer auf die Eins.

Medien: Interessant, wenn ein Weltbild ausschließlich aus Klischees besteht. Im Grunde völlig irre, was einem da ständig präsentiert wird.

Evil Voices
This is is IS IS/Pain/
THEFAINT

möglicherweise Orgel

Konnte nicht mit der Schuld leben.

The Money Store
The Drawbar Organ
Saint Vitus
Cicconia
Landini
New Age

im Raum schwebend
entspannt schwingend
rasch vibrierend
warm und gerade
aggressiv übersteuert

E-Piano

WARUM/KLINGT/DAS/HEUTE/ALLES/SO/ABGESCHMACKT?

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Aggressiver Nicht-Witz

Dagegen macht Humor eben fast immer Sinn: Staatstragender als Ernst.
Keywords: Operngesang
Sea of Vapors

Streichquartett: Letztlich Tonsatz, in Klang getrieben.

Visitenkarte Selbstausbeutung: Fertiges Material.

Rearrangement. Richter-Sampler.

Ton wird gehalten, Schauspieler spricht, singt einzelne Wörter auf Tonhöhe, Ton verändert sich, entsprechend verändert sich die Tonhöhe der einzelnen gesungenen Wörter. Unter Umständen extrem schnell gesprochen und extrem schnell gesungen, also extrem schneller Wechsel zwischen Sprechen und Singen.

Keine Pointe
Keine Narration

Text, der dann auch bedeutungsfrei gemacht werden kann, wo der Klang wichtiger als die Erzählung, die Folge der Wörter ist. Vielleicht Wörter umstellen?

Monolog auf mehrere Stimmen verteilen

Ort
Bühne
Auftritt
Abtritt

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Akademiker und Intellektuelle

Hupe: Lang. Langgezogenes Hupen

Klarinette, Fagott, Horn.

Solovioline: Selbstzerfleischung. Hass II.

Das wichtigste ist, dass es so doof wie möglich ist. So doof, dass man es nicht mehr verstehen kann. Stimmt tatsächlich: Wenn es Sinn macht, ist es fast immer Schrott. Politik.

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Ausdrucken

Nicht zu schlau sein wollen. Stehen lassen.

Kaum sprichst Du es aus, ist es weg. Was war das noch mal? Was wollte ich damit sagen? Was war der verdammte Punkt? Strange: Bedeutung als Gefühl.

Ganz schön pathosselig/Welcome to Morricone-land. Und da dann auch ein bisschen dünn. Wird dann, ehrlich gesagt, wieder zum Effekt degradiert. Merkwürdigerweise gerade, wenn es gut gespielt ist. Weil es dann so durchsichtig ist. Offensichtlich. Deutlich. Man versteht es sofort. Trompeten 1-4 à 4.

Everybody knows everything. Stimmt nicht.

Auch gut: einfach Brummen (ER, Osaka). Warum nicht ein Stück schreiben, das so funktioniert?

Plattenrauschen/Knistern: Deutlich interessanter, wenn es aufgenommen ist (auch unbeabsichtigt), als wenn man sich wirklich damit herumschlagen muss.

Too much.
I like.
Yes.
I do.

Ich bin dafür da: Interessante Aussage. Vielleicht ist das wirklich so.

Wie der Schlaf sich herabsenkt. Tut er das? Schnee.

Being Beauteous: Anti/Gegen-Henze – gleiche Besetzung? Sopran, Harfe, 3 Bratschen, 3 Celli

Boris Charmatz
Xavier Le Roy
Laurent Chétouane

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be the last one to criticize

Spezialisten für Spannung: Es genügt, dass sich jemand, von dem wir wissen, dass er bedroht ist, in eine auch nur ganz vage gefährliche Situation begibt, um die Spannung ins Extrem zu steigern. Dazu gehört bestimmt eine gewisse Sympathie für die Figur, der Wunsch, dass ihr nichts zustößt, und eine grundsätzliche Glaubwürdigkeit oder zumindest Denkbarkeit der Situation. Frage wäre, ob das schon reicht, oder ob die Wirkung durch andere Kunstgriffe verstärkt werden muss, um effektiv zu sein. Unberechenbarkeit der Situation, verschiedene Gefahrenoptionen zur gleichen Zeit hätten bestimmt eine Verstärkung der Wirkung zur Folge. Kommt er von da oder kommt er von dort, schlagen diese zu oder schlagen jene zu. Auf der anderen Seite kann aber auch das Warten auf eine Aktion, deren Ausgang man schon kennt, unerträglich spannend sein. Schutzlosigkeit, Ahnungslosigkeit der bedrohten Person ist dabei sicherlich hilfreich. Aber auch das Gegenteil, eine wehrhafte Figur, die sich ihrer Lage völlig bewusst ist, kann die Spannungskurve in ein Extrem führen. Ziemlich unübersichtlich. Wäre interessant, das mal komplett durchzudeklinieren.

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And so – you just wait.

Ganz interessant, wie man immer wieder allmählich zu wählerisch wird und sich das dann wieder abgewöhnen muss, davon wegarbeiten muss, oder warten, bis es vorbei ist, bis diese Haltung von alleine zusammenbricht

Felswände, schroff, eigentlich eine riesige Höhle, oder ein Überhang, der in seiner Schwere über uns zu schweben scheint: Bild, Screen, Bewegung, Leinwand.

Nee, das geht jetzt wirklich gar nicht: Alles, was man auslässt, weglässt, was wegfällt, weil es nicht passend scheint oder weil es nicht aussprechbar ist. Es bleiben nur die Reaktionen, Antworten, Anschlüsse, die noch nicht einmal unbedingt auf die Fehlstellen verweisen, erst recht nicht auf das, was fehlt. Eher scheinen sie auf sich selbst zu verweisen, mit sich selbst zufrieden zu sein. Schweben im Raum.

Wie wäre das: Streichquartett tritt auf, setzt sich, spielt einige Takte, und steht gleich wieder auf, um hinter der Bühne zu verschwinden. Nach einigen Minuten kommt es zurück, spielt diesmal etwas längere Taktfolge, und tritt sofort wieder ab. Und so fort: Dauer der Auftritte und Dauer der Pausen exakt auskomponiert, keinerlei Reaktion auf das Publikum, kein Verbeugen, kein Warten, bis das Publikum ruhig ist, keine Rücksicht auf Applaus. Auch zuletzt einfaches Abtreten und dann, vielleicht nach vorherbestimmter Zeit, letzter Auftritt für Applaus, um die Gesamtdarstellung des Stückes zu definieren. Etwa 40 Minuten, wie Zwei/2240. Quasi Parallelstück. Auf keinen Fall auf der Bühne bleiben, kein pathetisches Warten, keine Ungeduld, keine Bedeutung. Könnte auch in der Zwischenzeit etwas anderes passieren (Interpreten/Publikum), nur die exakten Zeitabstände müssen eingehalten werden.

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Im Traum bei relativ klarem Bewusstsein

Mad Men nochmal angeschaut: downward spiral als dramaturgische Form. Das Lächeln von Don Draper als verzweifelter Versuch, innerhalb des Strudels, der ihn hinabreißt, Haltung zu bewahren. Bleibt übrigens auch immer relativ gleich, egal, was passiert, fast egal, ob es gerade gut oder schlecht läuft. Ziemlich ausgeprägter Fatalismus. Egal ob geniales Casting, exakte Regieanweisung oder schauspielerische Leistung, ziemlich perfekte Besetzung. World of Doom. Auch so etwas wie glanzvoll untergehen. Glanz heißt dann, im Elend gut auszusehen, aber dennoch das Elend auszudrücken (auch wenn der Figur selbst das vielleicht gar nicht bewusst ist).

Vielleicht so etwas wie die Zeit, die an den Menschen entlang nach unten fährt, oder, genauer, die Menschen langsam nach unten drückt. Und Don weiß das auf irgendeiner Ebene, was ihn zum Protagonisten/Helden macht. Bis zu einem gewissen Grad scheinen es allerdings alle Figuren zu wissen. Und deswegen mit einer gewissen Würde in den Abgrund zu schweben, wie im Vorspann als Bild/visuelle Metapher ausgeführt.

Zeitriffelung: Anschläge je Schläge je Instrument

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Not done.

Unterteilungen:

/1-
/7

SW: Ganz schön viel Wut. Klar Testosteron-gesteuert, aber trotzdem gut/ernstzunehmen.

Gebläse. Weeknd. Wieder gehört. Immer noch super. Gottseidank.

It might be enough to do anything at all as long as it is anything at all and not just nothing. Seriousness. Whatever that fuckin’ is. Which is actually not true.

Pakistanisches Staccato: Durchlaufende Impulse, schnelle Ablösungen, leichte Beschleunigungen und Verlangsamungen, kurze Pausen, kurze Einwürfe, sozusagen alles an diesen Pulsen aufhängen. Können alles aufnehmen. Einzelne, doppelte oder dreifach Impulse, plötzlich extreme Beschleunigungen, dann auslaufen, fast gar nichts, einzelne Silben oder Silbenfolgen, lange Pausen, vielleicht auch plötzlich alles viel langsamer. Dann wieder Ausbruch von Impulsfolgen, einige Silben werden übernommen, quasi verdoppelt oder wiederholt, die meisten aber einfach weitergesponnen, einzelne Wiederholungen auch innerhalb der Phrase, fast immer Überlappung von Phrasen, merkwürdiger Wechsel von langen und kurzen Phrasen, einzelnen Verdopplungen und unvorhergesehenen Pausen. Natürlich auch: Zwei verschiedene Phrasen, die nebeneinander herlaufen. Das aber eher selten, meisten behält eine der beiden Phrasen die Oberhand über die andere und löst sie schließlich ab/ersetzt sie. Kurzer Singsang. Phrasenbewegungen hoch/runter/wellenförmig. Tolle Binnenrhythmen.

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Beide nicht nehmen

Tonhöhe als Geste bzw. Definition von Gestik: Die Bewegung wird enger/weiter, springt weit, dann eng, oder umgekehrt, usw.

Verzierungen ultraschnell

Gesang

Lully

Verzierungen Streicher: Streichquartett

Alles voller Verzierungen

Abel Tesfaye

Wischen

Verzierung ignorieren, so tun, als ob sie nicht da wäre: Expressive Geste.

Schreien auf Tonhöhe

In eine Position bringen, in der du nicht mehr nachdenken kannst. It’s too fuckin’ complicated, oder so. Oder eben nicht. Entscheiden, dass es auch so gehen muss.

Der liebe Gott ist Überforderung. Just CAN’T get it.

Fuck voting.
Fuck liking.

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Zitat als Autorität

MMM: schlechte Witze aber subtil = gute Witze

1.) Anschläge/Takt vs. Anzahl Töne
2.) Unterteilungen/Takt vs. Anzahl Anschläge

Verhältnis Anzahlt Töne/Anzahl Anschläge:
Wenn 1 Tendenz zu Tonwiederholungen

Streichquartett: Viel zu viele Töne, vielleicht aber auch o.k., muss dann total durchgeknallt werden als Stück.

Unterteilung/Schlag hochrechnen auf Unterteilung/Takt – was dann heißen würde, dass es nur eine Unterteilung je Takt je Stimme geben kann. Abgesehen von Subunterteilungen = Verzierungen

Komisch, dass es im Fernsehen immer um Verrat geht. Muss mit der Dauer zu tun haben.

Mehrklänge NICHT als Sammlung von Tonhöhen behandeln

Verzierungen als
Binnenrhythmus
Körperrhythmus
Gesten

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Oder was auch immer.

Rust
Remnants
Rails

Unterteilungen Schläge/Takte: ein vernünftiges Argument, Unterteilungen auf Takte zu beziehen, wäre, dass die Takte dann in ihrer Funktion mehr sind als reine Materialspeicher, sondern tatsächlich auf einem durchgehenden Schlag beruhen – wenn auch u.U. in verschiedenen Stimmen unterschiedliche Schläge.

Gegenargument: Die Vergleichbarkeit der Unterteilungen je Schlag fällt weg, da der Bezugsrahmen der Taktlängen sich ständig ändert. Einzige Möglichkeit wäre hier, auf Schläge bezogene Unterteilungen proportional auf Takte umzurechnen (was sicher ziemlich wilde Unterteilungen zur Folge haben würde), oder die Unterteilungen nicht grundsätzlich auf 4tel, sondern auf den jeweiligen Nenner des Taktes zu beziehen, so dass sich ausschließlich komplette Schläge ergeben, die dann auch identisch je Takt unterteilt werden könnten.

Vorteil dabei wäre, dass die Unterteilungen flexibel zwischen den Instrumenten ausgetauscht werden könnten.

Tremolo-Rhythmus gegen linke Hand-Rhythmus

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Wir machen das jetzt mal so.

Das gilt natürlich auch, und eigentlich noch mehr, für die anderen Textbänder: Perfekte Inszenierung von Magie.

Eher ein Meister im Einsatz von Magie (mehr als klassische Komponisten, bei denen das magische Moment viel mehr in die musikalische Gesamtkonstruktion eingebunden ist) als ein Zerstörer von Magie. Vielleicht – allenfalls – ein Isolierer, ein Vorführer von Magie. Aber ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass das wirklich im Vordergrund steht – dazu ist der Einsatz von magischen Elementen letztlich zu schamlos.

Das Vorführen und Nachspielen von körperlichen Extremzuständen ist ja letztlich auch nichts anderes als ein Abrufen von magischen Momenten, die sich direkt auf das Publikum übertragen sollen.

Ist das ständige Ich sagen nicht auch ein magischer Akt, der Versuch einer magischen Behauptung/Beschwörung?

Styropor-Chor: Nichts anderes als der völlig unverdeckte Einsatz eines magischen Moments. Und das könnte einen eben auch stören: Dass die Dramaturgie nicht nur durchschaubar, sondern offensichtlich auch planbar ist. So ein bisschen Hollywood im Schwabenland. Zauberkiste. Handgemachte CGI.

Will jetzt nicht darauf herumreiten, aber die ständige Suggestion, dass ein Klang einen anderen auslöst, insofern sie unmittelbar aufeinanderfolgen und der erste den zweiten anzustoßen scheint, ist ja auch nichts anderes als das Postulat einer magischen Verknüpfung der Ereignisse – die in Wirklichkeit nichts anderes miteinander zu tun haben, als dass sie aufeinander folgen. Also das Ursache-Wirkung Prinzip, das die gesamte Dramaturgie Lachenmanns prägt, als magisches Postulat.

Und DAS ist, wenn man ehrlich ist, ein bisschen zu einfach als Trick. Und das Fiese – und auch ein bisschen Unlautere, weil man seinen Partner, hier das Publikum, ja wirklich über den Tisch zieht – an Tricks ist, dass sie eigentlich immer funktionieren. Man muss schon sehr viel Misstrauen auf sich ziehen, damit sie nicht mehr funktionsfähig sind.

Auch das lange Stehenlassen einzelner Klänge und das atmosphärische Ausinstrumentieren sind in einem dramaturgisch-expressiven Zusammenhang nichts anderes als absichtlich hergestellte Momente magischen Ausdrucks.

Sopran-Unisoni: Damit kann ja nur die Magie der Oper gemeint sein.

Der Sho-Teil und auch der abschließende Zwei-Piano-Teil als totales Vertrauen in die Magie der fremden/merkwürdigen Instrumentalklänge. Die Leistung besteht hier eher darin, sich der Magie der Klänge voll anzuvertrauen, als sie zu brechen. Und klar, darin liegt natürlich auch eine grundsätzliche ästhetische Gefahr, einerseits in der Tendenz zu schön Arrangierten, die allerdings immer gebrochen wird, andererseits in dem gewaltsamen Willen zur Überwältigung, der mindestens für die späteren Werke Lachenmanns auf offensichtliche Weise charakteristisch ist. Manchmal so obsessiv, dass man den Eindruck hat, er muss sich selbst von irgendetwas überzeugen. Dass er dies ist, dass er jenes nicht ist.

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Magie

Bricht Lachenmann Magie – oder nutzt er sie nicht eher besonders geschickt aus? Anfang Schwefelhölzer ist doch eigentlich nichts anderes als atmosphärische Zauberei.

Aufteilung von Textsilben/Phonemen auf verschiedene Stimmen: Funktioniert eigentlich gar nicht, weil die einzelnen Stimmen viel zu individuell bleiben, um sich wirklich in ein homogenes Ganzes einzupassen. Und wenn die Anzahl der Stimmen so groß ist, dass sich keine Einzelstimmen mehr unterscheiden lassen, verschwimmt die Artikulation so stark, dass es unmöglich ist, einen atomisierten Text wieder zusammenzusetzen. Und es klingt eben auch überhaupt nicht, als ob es so gemeint wäre. Interessantes Problem. Ein bisschen vielleicht doch eine Kopfgeburt, eine Hilfestellung, die sich um das eigentliche Problem herumdrückt.

Auch das falsche Zusammensetzen des Texten in erkennbaren, aber leicht durcheinander gemischten Einzelsilben und Lauten bedient doch eigentlich eine ganz einfache Form von Magie: Die Lust am Nachvollziehen, am Erraten, am Wiederherstellen von Ordnung.

Selbst die beiden Soprane müssen zwar Aktionen ausführen, die auf der Opernbühne nicht alltäglich sind, werden aber in ihrem Nimbus als Opernstimmen nicht nur nicht angetastet, sondern eigentlich sogar verstärkt, weil nur die Essenz, die hohen, puren, expressiven Töne als Ausdruck zugelassen werden.

Insofern könnte man sagen, dass Lachenmann nicht etwa Magie zerstört, sondern im Gegenteil wie kein anderer Komponist (außer vielleicht Sciarrino auf ganz andere Art) Magie benutzt, um seine Musik zu definieren. Er scheut dabei auch nicht vor einfachen Effekten und direkter Ansprache zurück.

Das gilt letztlich auch für das Ensslin-Zuspiel: Man könnte zwar sagen, dass die bruchstückhafte Einspielung den Text musikalisiert und die offenbar nicht exakt gesteuerten Ausschnitte eine besondere Spannung hervorbringen, man könnte aber auch sagen, dass hier nur noch der Sound der Revolution nachgespielt wird, während der Sinn längst verschwunden ist – ein bisschen wie ein Che Guevara-T-Shirt: Es ist ja nicht so, dass das nichts transportiert – aber es ist letztlich nur noch die Haltung, die hier evoziert wird, während der Inhalt allenfalls als Provokation eine Rolle spielt.

Abgesehen davon ist es natürlich eine super Idee, Text unhörbar durchlaufen zu lassen und nur ab und zu kurz anzuspielen. Funktioniert auch besser als in Accanto mit Mozart, weil Text halt in jedem kleinsten Fragment auch dann inhaltsbezogen ist, wenn man absolut nichts versteht, und daher das abreißen viel wirkungsvoller ist als mit einem Mozartband, das ohnehin nur als Hintergrund durchläuft.

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Club der Lahmärsche.

Anzahl Anschläge je Schlag
Anzahl Unterteilungen horizontal
Anzahl Unterteilungen vertikal

Verzierung keine/alle
Anzahl Anschläge Verzierung
Unterteilungen Verzierung

Overruling

Ist eine Skala eine Verzierung?

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Seelenlandschaften

Was soll das eigentlich sein? Gibt es ja tatsächlich, dass Landschaften etwas auszudrücken scheinen, auch wenn das real eher Unsinn ist. Ganz interessant dann aber, wenn man sich eine Landschaft vorstellt oder von ihr träumt, wenn sie also nicht mehr real ist, sondern auf realen Vorbildern aufbaut. Was macht denn da die Seele mit der Landschaft? Werden da reale Empfindungen vor echten Landschaften rückimaginiert, werden da z.B. Bedrohungen, die einer echten Landschaft innewohnen könnten, rückgeschlossen, werden also z.B. Ängste durch Bedrohungen, die von einer imaginierten Landschaft ausgehen könnten, bebildert? Ist wahrscheinlich noch ein bisschen komplizierter, viele Erfahrungen, die in einem Bild zusammenfließen. Nochmal komplizierter übrigens, wenn eine reale Landschaft imaginiert wird: Die Empfindungen von damals oder die Empfindungen von heute oder – am wahrscheinlichsten – ein Gemisch, eine Verquickung. Ähnliches Problem: Bild einer realen Landschaft vs. Bild einer imaginierten Landschaft. Die Seele. Lustig. Könnte aber tatsächlich eine Funktion von Landschaftsmalerei sein: Die Seele erkunden.

Der stramme Marxist hat halt wenig Ahnung von den feineren Verflechtungen der Seele, wie alle, die grundsätzlich davon ausgehen, dass sie recht haben.

Landschaft natürlich auch Urbild von Material, Reservoir.

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Angst

War das die richtige Entscheidung?
Was tue ich hier?
Wie komme ich hier wieder raus?

Toll fieses Gefühl.
Psychologisch gefangen.
Natürlich auch
Sozialdruck.

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