anticipation is one hell of a drug

Indie Classical: Ziemlich merkwürdig, dass dabei dann plötzlich ländliche Dudelmusik heraukommt, die weder an Indie, noch an Klassik anknüpft, eher an instrumentale Volksmusik. Ihrer absoluten Harmlosigkeit wahrscheinlich kein bisschen bewusst. Auf schlechte Art Unterhaltungsmusik, Blubbermusik, aussagelos, als ob es nur darum ginge, möglichst niemandem wehzutun. Als ob Harmlosigkeit die höchste denkbare Tugend wäre. Interessant auch, dass hier die Klänge wirklich nur abgerufen werden, absolut nichts Eigenes hinzugefügt wird, als ob es schon eine Leistung wäre, die richtige Note auf dem Klavier zu finden.

Dabei lebt Pop doch eigentlich vom persönlichen Ton, dass man singt/spielt, wie es kein anderer tun könnte. Also das Problem, dass die Musik nicht mehr von einem selbst, sondern von anderen gespielt wird, noch nicht einmal erkannt, und deswegen natürlich auch keine Lösung dafür gefunden. Einfach alles Standard. Klassik ist dann, dass es klingt wie ein klassisches Instrument, mehr nicht. Ziemlich übel. Eigentlich das Schlechteste aus beiden Welten, und zutiefst konservativ/reaktionär. Und unsere Freunde aus der Pop-Abteilung scheinen es noch nicht einmal zu merken.

Stimme: Ganz enge Stimmbereiche definieren, z.B. nur ganz tief, nur mittlere Lage, nur ganz hoch etc. Sechs Unterteilungen je Stimme/Stimmtyp? Evt. Kombinationen, evt. komplette Rollen nur in einer Stimmlage singen lassen – oder dann überraschend wechseln. Dadurch automatisch deutliche Charakterisierung, quasi unvermeidlich. Also eigentlich nicht Singstimme auf Sprechstimme reduzieren, sondern deutlich unter Sprechstimmen-Ambitus bleiben. Japan. Akira Sakata.

Oder: Ambitus ständig neu definieren, gleitende Registergrenzen, aber auch Sprünge. Ständig in Bewegung, aber immer eingeschränkt. Wandern durch die Register. Phrasen durch Ambitus und interne Bewegungsmöglichkeiten definieren.

Kunst kommt nicht von Können, sondern von Nicht-Können. Wenn Du etwas kannst, kannst Du schon sicher sein, dass es keine Kunst mehr ist.

In jedem Moment bei Null anfangen. Auch das, was Du schon gemacht hast, neu erarbeiten.

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